Die aktuelle Debatte über die Erhöhung der Anwohnerparkgebühren in Mainz, ausgelöst durch die jüngste Ankündigung von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger, diese Diskussion erst nach den Kommunalwahlen zu führen, [1] sollte uns alle zum Nachdenken anregen. Statt lediglich die Gebühren in den Mittelpunkt zu stellen, benötigen wir eine größere Diskussion über die Zukunft des Parkens in unserer Stadt.
Wie ein Mitglied der Piraten Mainz anmerkt: „Anwohnerparkgebühren haben nur dann einen echten Wert, wenn den Anwohnenden tatsächlich ausreichend Parkraum zur Verfügung steht.“ Momentan fahren viele der Anwohnenden ständig im Kreis, nur um einen Parkplatz in den Bewohnerparkgebieten zu finden. Das Ergebnis? Frustrierte Bürger:innen und noch mehr Verkehr.
Obwohl es den Anschein hat, dass die Entscheidung von Steinkrüger möglicherweise durch wahlkampftaktische Überlegungen beeinflusst wurde, bietet genau dieser Wahlkampf die perfekte Plattform, um innovative Verkehrskonzepte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Nachvollziehbar aber auch, dass man das Thema Anwohnerparkgebühren nicht den populistischen Attitüden des Wahlkampfes überlassen will. Aber der Schlüssel zum Erfolg liegt doch in einer ausgewogenen Politik und pragmatischen Konzepten für alle Mainzer Bürger:innen, die zeitnah umgesetzt werden können.
Es ist bezeichnend in diesem Zusammenhang, dass über den ursprünglich 2019 von Piraten&Volt eingebrachten, und von den Grünen abgeänderte Antrag für Modellprojekte einer autofreien City [2] erst jetzt im Verkehrsausschuss erstmalig berichtet wird. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, riskieren wir, unsere eigenen Klimaziele zu verfehlen.
Wir benötigen mutige Ideen, die den Park- und Verkehrsraum in der Mainzer Stadt neu ordnen. Ein in der Mainzer Neustadt wohnendes Mitglied der Piraten teilte seine täglichen Erfahrungen aus der Mainzer Neustadt mit: „Jeden Tag sehe ich, wie Autofahrende endlos nach Parkplätzen suchen. Das belastet sowohl die Umwelt als auch die Anwohnenden.“
Es stellt sich also die Frage, warum wir nicht mehr Stadtteilparkhäuser bauen? Und warum verwenden wir nicht die bereits vorhanden, wie das größtenteils leer stehende am Zollhafen? Und warum bieten wir nicht in jedem Parkhaus Car-Sharing Fahrzeuge an, um Menschen einen Anreiz zu geben, ihr individuelles Fahrzeug abzuschaffen?
Die heutigen Diskussionen um autofreie Bereiche sind oft polarisierend und ideologisch aufgeladen. Doch die Wahrheit ist, dass wir Kompromisse und innovative Lösungen finden müssen. Stellt Euch vor, der öffentlichen Straßenraum wäre als Erstes parkplatzfrei. Damit wäre ein erster, wichtiger Schritt getan. Das heißt nicht, dass wir keine Parkplätze mehr haben. Aber warum nicht ausschließlich in modernen, gut geplanten und digital vernetzten Parkhäusern? Damit könnte man auf den Straßen mehr Raum für Grünflächen, zu Fuß gehende und für eigene Spuren für Rad fahrende Menschen und den öffentlichen Nahverkehr schaffen und dennoch hat man ausreichend Raum für Lieferverkehr. Menschen mit besonderen Bedürfnissen sollten natürlich weiterhin auf eigens bereitgestellten Schwerbehindertenparkplätzen parken dürfen.
Ohne ein Angebot von Parkplätzen in den Straßen von Mainz verschwindet der Parksuchverkehr, der mittlerweile einen großen Teil des Verkehrs in den Quartieren der Mainzer Innenstadt einnimmt. Abgerundet werden muss das bereits bestehende Parkhaus-Angebot natürlich mit einem ausgereiften Parkleitsystem und der Bereitstellung von Parkraum in Parkhäusern innerhalb der Quartiere für die Anwohnenden und etwas außerhalb für die Gäste. Dazu mit einem gut funktionierenden Shuttle-Service und im Parkpreis inbegriffenen, am besten fahrscheinfreien öffentlichen Nahverkehr in die Innenstadt. Damit wären wir dem Ziel einer in Teilen autofreien, und in Teilen verkehr-reduzieren City ein Schritt näher und Mobilität für alle gewährleistet.
Mobilität ist ein wichtiger Aspekt des Grundrechts auf Teilhabe, und es ist an der Zeit, dass wir die verschiedenen Mobilitätsformen nicht als Gegner, sondern als Partner sehen. Lasst uns den aktuellen Diskurs um die Anwohnerparkgebühren nutzen, um wirklich transformative Ideen für Mainz zu entwickeln. Wenn wir eine autofreie, klimagerechte Stadt schaffen wollen, in der zukünftige Generationen gerne leben, müssen wir über den Tellerrand hinausblicken und uns mutigen, visionären Plänen zuwenden.[3]
Schreibt uns -> hier <- gerne an, welche Ideen Ihr zum Parken in Mainz habt? Wie sehen Eure Ideen und Vorstellungen aus?
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Zeit für eine visionäre Veränderung
Die aktuelle Debatte über die Erhöhung der Anwohnerparkgebühren in Mainz, ausgelöst durch die jüngste Ankündigung von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger, diese Diskussion erst nach den Kommunalwahlen zu führen, [1] sollte uns alle zum Nachdenken anregen. Statt lediglich die Gebühren in den Mittelpunkt zu stellen, benötigen wir eine größere Diskussion über die Zukunft des Parkens in unserer Stadt.
Wie ein Mitglied der Piraten Mainz anmerkt: „Anwohnerparkgebühren haben nur dann einen echten Wert, wenn den Anwohnenden tatsächlich ausreichend Parkraum zur Verfügung steht.“ Momentan fahren viele der Anwohnenden ständig im Kreis, nur um einen Parkplatz in den Bewohnerparkgebieten zu finden. Das Ergebnis? Frustrierte Bürger:innen und noch mehr Verkehr.
Obwohl es den Anschein hat, dass die Entscheidung von Steinkrüger möglicherweise durch wahlkampftaktische Überlegungen beeinflusst wurde, bietet genau dieser Wahlkampf die perfekte Plattform, um innovative Verkehrskonzepte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Nachvollziehbar aber auch, dass man das Thema Anwohnerparkgebühren nicht den populistischen Attitüden des Wahlkampfes überlassen will. Aber der Schlüssel zum Erfolg liegt doch in einer ausgewogenen Politik und pragmatischen Konzepten für alle Mainzer Bürger:innen, die zeitnah umgesetzt werden können.
Es ist bezeichnend in diesem Zusammenhang, dass über den ursprünglich 2019 von Piraten&Volt eingebrachten, und von den Grünen abgeänderte Antrag für Modellprojekte einer autofreien City [2] erst jetzt im Verkehrsausschuss erstmalig berichtet wird. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, riskieren wir, unsere eigenen Klimaziele zu verfehlen.
Wir benötigen mutige Ideen, die den Park- und Verkehrsraum in der Mainzer Stadt neu ordnen.
Ein in der Mainzer Neustadt wohnendes Mitglied der Piraten teilte seine täglichen Erfahrungen aus der Mainzer Neustadt mit:
„Jeden Tag sehe ich, wie Autofahrende endlos nach Parkplätzen suchen. Das belastet sowohl die Umwelt als auch die Anwohnenden.“
Es stellt sich also die Frage, warum wir nicht mehr Stadtteilparkhäuser bauen?
Und warum verwenden wir nicht die bereits vorhanden, wie das größtenteils leer stehende am Zollhafen?
Und warum bieten wir nicht in jedem Parkhaus Car-Sharing Fahrzeuge an, um Menschen einen Anreiz zu geben, ihr individuelles Fahrzeug abzuschaffen?
Die heutigen Diskussionen um autofreie Bereiche sind oft polarisierend und ideologisch aufgeladen. Doch die Wahrheit ist, dass wir Kompromisse und innovative Lösungen finden müssen.
Stellt Euch vor, der öffentlichen Straßenraum wäre als Erstes parkplatzfrei. Damit wäre ein erster, wichtiger Schritt getan. Das heißt nicht, dass wir keine Parkplätze mehr haben. Aber warum nicht ausschließlich in modernen, gut geplanten und digital vernetzten Parkhäusern? Damit könnte man auf den Straßen mehr Raum für Grünflächen, zu Fuß gehende und für eigene Spuren für Rad fahrende Menschen und den öffentlichen Nahverkehr schaffen und dennoch hat man ausreichend Raum für Lieferverkehr. Menschen mit besonderen Bedürfnissen sollten natürlich weiterhin auf eigens bereitgestellten Schwerbehindertenparkplätzen parken dürfen.
Ohne ein Angebot von Parkplätzen in den Straßen von Mainz verschwindet der Parksuchverkehr, der mittlerweile einen großen Teil des Verkehrs in den Quartieren der Mainzer Innenstadt einnimmt. Abgerundet werden muss das bereits bestehende Parkhaus-Angebot natürlich mit einem ausgereiften Parkleitsystem und der Bereitstellung von Parkraum in Parkhäusern innerhalb der Quartiere für die Anwohnenden und etwas außerhalb für die Gäste. Dazu mit einem gut funktionierenden Shuttle-Service und im Parkpreis inbegriffenen, am besten fahrscheinfreien öffentlichen Nahverkehr in die Innenstadt. Damit wären wir dem Ziel einer in Teilen autofreien, und in Teilen verkehr-reduzieren City ein Schritt näher und Mobilität für alle gewährleistet.
Mobilität ist ein wichtiger Aspekt des Grundrechts auf Teilhabe, und es ist an der Zeit, dass wir die verschiedenen Mobilitätsformen nicht als Gegner, sondern als Partner sehen. Lasst uns den aktuellen Diskurs um die Anwohnerparkgebühren nutzen, um wirklich transformative Ideen für Mainz zu entwickeln. Wenn wir eine autofreie, klimagerechte Stadt schaffen wollen, in der zukünftige Generationen gerne leben, müssen wir über den Tellerrand hinausblicken und uns mutigen, visionären Plänen zuwenden.[3]
Schreibt uns -> hier <- gerne an, welche Ideen Ihr zum Parken in Mainz habt?
Wie sehen Eure Ideen und Vorstellungen aus?
[1] https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/kommentar-zum-anwohnerparken-wahlkampf-statt-politik-2874769
Weiterlesen: Neue Perspektiven auf das Parken in Mainz[2] https://piraten-rhn.de/autofreie-city-in-mainz/
[3] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Eine_ganz_neue_Verkehrspolitik